30. Oktober 2023

Beruf der Woche: Oberflächenbeschichter

Nach Abschluss der dreijährigen Ausbildung zum Oberflächenbeschichter eröffnen sich vielfältige berufliche Perspektiven in der Welt der Oberflächenveredelung von Metallen und Kunststoffen. In diesem spannenden Tätigkeitsfeld ist Kreativität und handwerkliches Geschick gefragt.

Kreativität in der Oberflächenbeschichtung

In dieser Tätigkeit besteht die Aufgabe darin, Metall- und Kunststoffoberflächen für dekorative oder technische Zwecke zu beschichten und zu veredeln. In der Schmuck- und Besteckindustrie werden beispielsweise Gold- und Silberüberzüge aufgetragen. Doch auch in der Elektrotechnik, Elektronik und Mikroelektronik finden diese edlen Metalle Anwendung.

Neben Edelmetallen werden Materialien wie Chrom, Messing, Nickel und andere Metalle verwendet, um die Oberflächengüte zu verbessern und dekorative Effekte zu erzielen. Hierbei trägt man beispielsweise Hartchromschichten auf, um die Verschleißfestigkeit zu steigern, oder setzt Plasmen für medizintechnische Objekte ein.

Spezialisten für Oberflächentechnik

In der Ausbildung werden alle Schritte in den oberflächentechnischen Prozessen erlernt und beherrscht. Dies beinhaltet die Prüfung von Chemikalien und Metallen, das Festlegen von Prozessdaten, das Einstellen von Parametern und das Untersuchen von Elektrolyten. In dieser Position überwacht man galvanische, vakuumtechnische oder Feuerverzinkungsanlagen und beherrscht das Lesen, Anwenden und Herstellen technischer Arbeitsunterlagen.

Die Ausbildung im Detail

Während der dreijährigen Ausbildung zum Oberflächenbeschichter erwirbt man eine breite Palette an Fertigkeiten und Kenntnissen:

  • Bearbeiten von Werkstücken aus verschiedenen Materialien durch Umformen, Feilen, Sägen, Bohren, Senken, Schweißen, Kleben und Löten
  • Prüfen der Beschichtbarkeit von Materialien
  • Handhaben von Messgeräten und Protokollieren von Messwerten
  • Durchführen von Korrosionsprüfungen
  • Vorbereiten von Arbeitsabläufen, Anfertigen von Skizzen, Kontrollieren und Protokollieren von Arbeitsergebnissen
  • Anwenden von chemischen und elektrochemischen Abscheidungen von Metallen und Legierungen, Anodisationstechnik, Dünnschichttechnik oder Feuerverzinken
  • Bedienen und Warten von Anlagen
  • Beachten von Umweltschutzvorschriften
  • Suchen und Beseitigen von Fehlern und Qualitätsmängeln
  • Entfernen von Beschichtungen, z.B. durch Entlacken

Die Ausbildung erfolgt dual und kombiniert Praxiserfahrung im Ausbildungsunternehmen mit theoretischem Unterricht in der Berufsschule.

Voraussetzungen für die Ausbildung

Um erfolgreich in die Ausbildung zum Oberflächenbeschichter zu starten, sollten folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Ein guter Haupt- oder Realschulabschluss
  • Handwerkliches Geschick und Sorgfalt
  • Gute Kenntnisse in Chemie und Physik
  • Interesse an prüfenden und kontrollierenden Tätigkeiten
  • Technisches Verständnis und Freude am Umgang mit Maschinen und Anlagen
  • Gute Reaktionsgeschwindigkeit und Beobachtungsgabe
  • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein

Weiterbildungsmöglichkeiten für Oberflächenbeschichter

Um langfristig erfolgreich in der Karriere als Oberflächenbeschichter zu sein, ist es wichtig, das berufliche Wissen aktuell zu halten. Hier sind einige Weiterbildungsmöglichkeiten:

  • Fachliche Anpassungsweiterbildungen, beispielsweise in den Bereichen Galvanik, Oberflächenbehandlung, Korrosionsschutz oder Verfahrenstechnik.
  • Die Weiterbildung zum Industriemeister in der Fachrichtung Metall ermöglicht es, Fach- und Führungsaufgaben in Metall- und Elektroindustriebetrieben zu übernehmen.
  • Die Weiterbildung zum Techniker in der Fachrichtung Galvanotechnik eröffnet Wege zu technischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Aufgaben.

Mit einem (Fach-)Abitur ist auch ein Studium möglich, beispielsweise in Materialwissenschaften.

Diese Weiterbildungsmöglichkeiten ermöglichen es, Fähigkeiten und Qualifikationen in der Oberflächenbeschichtung weiter auszubauen und bieten Chancen für eine vielversprechende berufliche Zukunft.