Ein Praktikum bietet die Möglichkeit, eine begrenzte Zeit in einem Unternehmen zu arbeiten. Dabei können praktische Erfahrungen gesammelt und der Arbeitsalltag kennengelernt werden, was ein gutes Training für das zukünftige Berufsleben darstellt. Während der Tätigkeit im Unternehmen kann man auch andere Auszubildende um Rat fragen und aus erster Hand Antworten erhalten. Ein Praktikum in den (Sommer)Ferien ist daher die ideale Gelegenheit, das Wissen zu erweitern und bereits praktisch anzuwenden. Wenn einem die Arbeit Spaß macht und man sich gut anstellt, besteht sogar die Möglichkeit, die Ausbildung in diesem Unternehmen fortzusetzen.
Während der Schulzeit hat man wahrscheinlich auch schon ein Pflichtpraktikum absolviert, das in der Regel jedoch nur zwei bis drei Wochen dauerte. Um einen tieferen Einblick zu erhalten, bietet es sich daher an, die sechs Wochen der Ferien zu nutzen, um den Traumberuf zu erkunden. Sicher kann man in den Sommerferien auch einen Ferienjob annehmen, um das Taschengeld aufzubessern. Warum sollte man dann ein Praktikum absolvieren, bei dem man in der Regel keine Bezahlung erhält? Aus zwei Gründen: Ein freiwilliges Praktikum gibt die Möglichkeit, den Traumjob zu entdecken, und es zeigt potenziellen Arbeitgebern, dass man engagiert und einsatzbereit ist.
Was gibt es zu beachten?
Es ist wichtig, dass man während dieser Zeit nicht nur Kaffee kocht oder den Boden fegt, sondern möglichst viele Aspekte des Berufs kennenlernt. Für ein gutes Praktikum sind abwechslungsreiche Aufgaben und eine gute Betreuung durch die Ansprechpartnerin oder den Ansprechpartner entscheidend. Es ist auch wichtig, dass man in die Unternehmensabläufe einbezogen wird, da man das Praktikum absolvieren möchte, um reale Einblicke in das Berufsleben zu erhalten.
Hier sind einige Verhaltenstipps, um einen guten Eindruck zu hinterlassen:
- Einsatzbereitschaft: Man sollte nicht darauf warten, dass einem Aufgaben zugewiesen werden, sondern selbst aktiv auf die Kolleginnen und Kollegen zugehen und nachfragen, ob man ihnen helfen kann. Eigeninitiative wird immer geschätzt!
- Umgang mit Fehlern: Wenn man einmal etwas falsch macht, ist das natürlich kein Drama. Man muss allerdings dazu stehen und nicht versuchen, es zu vertuschen. Das zeigt, dass man mit Problemen und möglicher Kritik umgehen kann.
- Pünktlichkeit: Immer pünktlich sein und Bescheid geben, wenn man sich verspätet.
Wenn man diese Punkte befolgt, besteht möglicherweise die Chance, direkt nach der Schule in das Unternehmen einzusteigen!
Mit dem Praktikum im Lebenslauf punkten
Ein freiwilliges Praktikum zeigt Engagement und Motivation. Das macht sich definitiv auch gut in der Bewerbung. Deshalb sollte man darauf achten, dass einem am Ende des Praktikums ein Zeugnis ausgestellt wird. Man kann das Praktikum im Lebenslauf und möglicherweise auch im Anschreiben erwähnen und mit dem Nachweis belegen. Auf diese Weise sehen Personalverantwortliche, dass man bereits erste praktische Erfahrungen gesammelt hat. Mit solchen Erfahrungen hebt man sich von der Masse der Bewerbungen ab und hat einen Vorsprung gegenüber anderen Bewerberinnen und Bewerbern.
Praktikumszeugnis
Es gibt einfache und qualifizierte Arbeitszeugnisse. Ein einfaches Zeugnis ist im Grunde genommen nur eine Bestätigung über das absolvierte Praktikum. Es enthält Informationen zur Dauer der Tätigkeit und den ausgeübten Aufgaben. Bei einem qualifizierten Arbeitszeugnis werden zusätzlich Angaben zur Leistung und zum Verhalten gemacht.
Ein Praktikumszeugnis steht einem zu, unabhängig davon, ob das Praktikum zwei Wochen oder sechs Monate gedauert hat. Aber Vorsicht – selbst wenn das Praktikumszeugnis auf den ersten Blick gut aussieht, können hinter den Formulierungen auch versteckte Botschaften stecken. Arbeitgeber müssen jedes Zeugnis positiv formulieren, weshalb Personalverantwortliche bestimmte Satzbausteine verwenden, die von anderen „entschlüsselt“ werden können. In den Zeugnissen lassen sich versteckte Schulnoten finden:
- Note 1: stets zur vollsten Zufriedenheit
- Note 2: zur vollsten/stets zur vollen Zufriedenheit
- Note 3: zur vollen Zufriedenheit
- Note 4: zur Zufriedenheit
- Note 5: im Großen und Ganzen zu unserer Zufriedenheit
- Note 6: hat sich bemüht
Wer schon eine genaue Ahnung hat, bei welcher Firma das Praktikum stattfinden soll, kann sich direkt dort bewerben. Ansonsten helfen bei der Suche nach dem geeigneten Praktikumsplatz und -unternehmen beispielsweise die Bundesagentur für Arbeit oder das Fachkräfteportal-Sachsen.